Trotz der eher kleinen Delegation, die die TSG Helberhausen in den ersten Junitagen gen Berlin schickte, muss man die Operation “Turnfest 2017” aus Vereinssicht als vollen Erfolg verbuchen. Neben sportlichen Leistungen sind es vor allem der enorme Erfahrungsgewinn und Austausch mit anderen namhaften Personen des öffentlichen Lebens, die langfristig dem Verein zugutekommen werden.
Ebenso divers wie unser Vereinsleben stelle sich auch die Art und Weise dar, wie unsere Athleten Ihre Zeit in Berlin verbrachten. Neben Zug und PKW kam so beispielsweise für einige Sportler auch das Fahrrad als Transportmittel zum Einsatz, um die Anreise in die Bundeshauptstadt zu bestreiten. Auch bei der Thematik “Unterkunft” zeigte sich das Helberhäuser Teilnehmerfeld dementsprechend breit aufgestellt: Vom feinstem Hotel bis zur billigsten Schulunterkunft war den Athleten alles recht, um nachts nicht im Freien bleiben zu müssen. Diese individuelle Verwirklichung des eigenen Charakters stellte auch den Grundstein für die erfolgreiche Teilnahme dar. Allen voran der Ausnahmeathlet und Sportpalast-Elite-Sportler Arne Fuchs wusste sich durch seine ideale Anpassungsfähigkeit an die gebotenen Bedingungen auf dieser großen Bühne optimal zu präsentieren.
Bereits kurz nach der Ankunft in Berlin wurde die Sophie-Scholl-Schule in der Nähe des Kurfürstendamms bezogen und ein Klassenzimmer für die anstehenden Tage in Berlin hergerichtet. Die eigens importierten Feuerstellen sorgten nicht nur für die Verpflegung mit köstlicher Nahrung, sondern sie schufen in Kombination mit den antiken Sitzmöglichkeiten aus feinstem Nussholz auch im Nu eine äußerst wohnliche Stimmung. Zudem war das Begleitpersonal dieser Sport-Koryphäe (“Entourage”) stets darauf bedacht, die Zeit von Arne in Berlin so annehmlich wie möglich zu gestalten. Schon bei den ersten Besorgungen in Berlin wurden Läufe mit üppig beladenen Einkaufswagen durch die Stadt eingebaut, um ihm letzte Lauf-Trainingseinheiten zu bieten. Inhaltlich legte man sinnvollerweise Wert auf bekannte und gesunde Nahrungsmittel und vertraute ausschließlich auf feinste Gerstensäfte, um die Verdauung des jungen Talents nicht unnötig zu strapazieren. Nachts wurde darüber hinaus durch die Herstellung einer konstanten, auf Sägewerk-Atmosphäre ausgerichteten, Geräuschkulisse eine einzigartige Rahmenbedingung geschaffen, welche Arne teilweise dazu veranlasste, auch während seiner eigentlichen Ruhephase noch einige Meter zurückzulegen und sich innerhalb der Schule – auch ohne Karte – neu zu orientieren.
Dieser Plan, so lässt sich resümieren, ist vollends aufgegangen. Angestachelt und geformt durch die unermüdliche Zuarbeit seines “Teams” errang er am Pfingstmontag den große Sieg beim Turnfestlauf zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor. Vor Vertretern der heimischen Presse und unter Anwesenheit vieler bekannter Gesichter aus Funk und Fernsehen gelang es dem “Usain Bolt der Langstrecke” einen beachtlichen Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger zu erlaufen und letztlich als erster Wettkämpfer die Ziellinie zu überqueren. Die Siegerzeit soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben, um andere Nachwuchshoffnungen nicht zu entmutigen. Aber es sei zumindest erwähnt, dass Arne nach seiner Ankunft im Ziel spontan noch eine Ehrenrunde und Auslaufmöglichkeit wahrnehmen konnte, indem er einfach in die zweite Runde des TSG-Hauptfeldes einstieg und so um ein Haar noch einmal die Ziellinie überquert hätte.
Angespornt von dieser Leistung präsentierten sich auch die Tante Juliane Scheel und der Vater Wolfgang Fuchs in bester Wettkampflaune und errungen in den folgenden Tagen wertvolle Siege für die Männer und Frauen in Schwarz-Gelb. Unabhängig von jeglichen Verwandtschaftsgraden schaffte auch Ulrike Setzer-Britwum den Sprung auf die höchste Stufe des Siegertreppchens in ihrer Altersklasse. Arne Fuchs freute sich sehr mit seinen Turnfestsiegerkollegen und nutzte diverse “Glückwunsch-Orientierte-WhatsAppGruppen”, um seine Gratulation auszusprechen.
Höhepunkt des schwarz-gelben Treibens stellte abschließend die Stadiongala am Dienstag dar. Arne Fuchs, ganz im Spirit des Turnfestes, verzichtete auf den verdienten Ehrenplatz auf den Rängen des Berliner Olympiastadions und stelle sich stattdessen als Volunteer zur Verfügung. Bereits kurz nach der feierlichen Eröffnung der Gala traf der Athlet überraschend auf Kanzlerin Dr. Angela Merkel, die ihn bereits von Weitem erkannt hatte. Entzückt über die, der Kanzlerin schmeichelnde, Farbkombination unserer Vereinsbekleidung, fühlte sie sich direkt verleitet, dem TSGler Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken und hoffte offensichtlich, die schwarz-gelbe Dominanz der letzten Tage als gutes Omen für die anstehende Bundestagswahl deuten zu können. Dem verständlichen Wunsch der Kanzlerin nach einem gemeinsamen Selfie konnte Arne Fuchs dann natürlich entspannt und professionell nachkommen, nicht jedoch ohne die Gelegenheit zu nutzen, unserer Staatschefin noch einige spitzfindige und innovative Ideen zur Nahost-Politik nahezulegen. Nach diesem krönenden Augenblick in seiner noch jungen Turnfestkarriere nutze er schließlich die abschließende Ehrenrunde, um – zu den Gesängen von Udo Lindenberg – über seine gelungene Zeit in Berlin zu reflektieren. Wir denken, dass sein Fazit sehr positiv gewesen sein wird und er sich schon jetzt auf das nächste Turnfest im Jahre 2021 freut.