Alle zwei Jahre findet entlang des Ruhrtalradwegs die „TorTour de Ruhr“ statt, ein Ultralauf über wahlweise 100km, 160km oder 230 km. Die längste Strecke von 230 km mit 650 Höhenmetern führt von der Ruhrquelle in Winterberg bis zur Mündung der Ruhr in den Rhein bei Duisburg. Sie verbindet 23 Städte und Gemeinden. Die Veranstaltung ist dabei kein öffentlicher Lauf, mitmachen darf nur, wer vom Veranstalter persönlich eingeladen wird. Eingeladen wurden dieses Jahr insgesamt 252 Läuferinnen und Läufer, davon 108 auf der 230 km langen Strecke. Das besondere bei der „TorTour de Ruhr“ ist, dass man sich selbst organisieren muss, was die Wegfindung und die Verpflegung betrifft. Jeder Läufer muss einen oder mehrere Radfahrer angeben, die ihn auf der kompletten Strecke begleiten. Auf der Strecke muss man sich an mehreren Kontroll- und Verpflegungspunkten registrieren, um mitzuteilen, dass man noch im Rennen ist.
Einer der Teilnehmer war in diesem Jahr der Helberhäuser Ultraläufer Manuel Tuna. Er sicherte sich über die Königsdistanz von 230 km in einer Zeit von 26:34:06 Stunden grandios den Bronzerang im Gesamteinlauf und den Sieg in der Altersklasse M50. Und das trotz einiger nicht eingeplanter Umwege. Die Strecke des Ruhrtalradwegs war eigentlich sehr gut ausgeschildert, doch aufgrund von Streckensperrungen oder Baustellen auf dem Radweg musste man an einigen Stellen den kürzesten Weg um diese Sperrungen selbst finden. Unglücklicherweise legten auch Manuel Tuna und seine Fahrradbegleiter (Klaus Winkelmann, Heiner Solms, Melise Souto Tuna, Nina Hofmann, Albrecht Weber, Diogo Souto Tuna) durch diese Umstände einige unfreiwillige Umwege zurück. Dreimal hat er sich verlaufen, einen Kontrollpunkt zwischendurch nicht gefunden und bei der Suche nach diesem wieder einige Kilometer zurückgelaufen. Insgesamt 20 unnötige Kilometer und circa zwei Stunden Laufzeit hat er so zusätzlich in Kauf genommen. Sein Rückstand auf den Gesamtsieger betrug 2:19 Stunden, auf den Zweitplatzierten sogar nur etwa 20 Minuten. Da wäre also noch einiges drin gewesen.
Dennoch hat er sich davon nicht demotivieren lassen und seinen Lauf konsequent durchgezogen. Bewundernswert ist, dass er die Strecke ohne längere Pausen absolviert hat, lediglich einige Minuten hat er an jeder Verpflegungsstelle pausiert. Auch in der Nacht wurde durchgelaufen, mit Stirnlampen und Taschenlampen an Läufer und Begleiter. Während es in der Nacht relativ kühl war, waren die Temperaturen tagsüber mit 25 °C und Sonne fast zu warm zum Laufen. Gestartet wurde am Samstagmorgen um 8:00 Uhr in Winterberg. Nach circa 14000 verbrannten Kalorien und acht Litern aufgenommene Flüssigkeit erreichte Manuel Tuna das Ziel um kurz nach halb elf am Sonntagmorgen.
Für etwas Abwechslung während des Laufs sorgten die hohe Anzahl an Enten, Gänsen und Schwänen am Wegesrand, die den Läufern teilweise um die Beine liefen oder einmal sogar den Kontakt zum Fahrrad suchten. Glücklicherweise ging die Kollision für alle Beteiligten gut aus.
Nach einer zweistündigen Schlafpause zu Hause, ging es dann in Begleitung der Familie wieder zurück nach Duisburg zur Siegerehrung am Sonntagabend um 22:30 Uhr. Mit diesem tollen Erfolg bei der „TorTour de Ruhr“ hat Manuel wieder mal seine enormen Ausdauerqualitäten bestätigt.